Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz

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Partnerschaftliche Hilfen für Chachapoyas

Die durch unsere Partnerschaft unterstützten Hilfsprojekte sind sehr unterschiedlicher Art und betreffen Baumaßnahmen, notwendige Anschaffungen, Priesterausbildung, Förderung von Schwesterkonventen, Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit.

Bischof Emiliano und Pfarrer Schlede im Priesterseminar von Chachapoyas

Ein Schwerpunkt unserer Unterstützung liegt in der Verbesserung der Seelsorge-Infrastruktur im Bistum Chachapoyas. Bisher wurde die Seelsorgearbeit von Priestern und kleineren Schwesternkonventen aus dem Ausland unterstützt, da es an einheimischen Mitarbeitern zur Versorgung der vielen kleinen Seelsorgestellen im Bistum mangelte. Mit dem Ziel, den einheimischen Priesternachwuchs zu fördern, finanziert die Gemeinde Mater Dolorosa nun die Ausbildungs- und Verpflegungskosten von einheimischen Priesteranwärtern im Priesterseminar in der Diözese Chachapoyas. Ferner werden die Unterhaltskosten einiger kleinerer Schwesternkonvente getragen. Diese bestehen meist aus drei bis vier Schwestern, die in der Krankenpflege oder als Lehrerin ausgebildet wurden, und nun in unterschiedlichen Aufgabenbereichen der Pfarrseelsorge oder anderen sozialen Bereichen arbeiten.

Gertrud Schulz mit Schwester Emilia

Schwestern der Kongregation Hermanas de la Caridad del Sagrado Corazón de Jesús unter der Leitung von Schwester Emilia, die auch die Leiterin des Bischöflichen Schulamtes und der Internate ist, unterhalten in Santo Tomás ein Internat für Mädchen, denen eine Schulbildung ermöglicht wird. Mexikanische Schwestern kümmern sich in Chachapoyas um ein Altersheim mit 50 Betten, das Asilo de los Ancianos, dessen Bau wir unterstützt haben. Dort können nun ältere Menschen, die keine Angehörigen mehr haben und sonst auf der Straße leben müssten, ihren Lebensabend verbringen. Die Schwestern dieses Konvents sind in der Krankenpflege tätig und bieten auch eine Kinderspeisung an. Die laufenden Kosten des Asilo werden derzeit zum Teil von der Lichterfelder Aquinata-Schwesternschaft getragen. Schwester Emilia steht noch einem weiteren kleinen Konvent in der Stadt Chachapoyas vor, der die Schulspeisung der Kinder einer staatlichen Schule übernommen hat. Schwestern dieses Konvents sind auch in der Hauptstadt Lima tätig, wo sie eine große staatliche Schule im Elendsviertel El Salvador leiten, an dessen Baukosten sich unsere Gemeinde auch etwas beteiligt hat. Darüberhinaus unterhalten die Schwestern noch eine Armenspeisung in den Favelas.

Bischof Emiliano und Pfarrer Schlede mit drei Schwestern des Asilo Asilo, Altenheim in Chachapoyas

Seit Jahren ist man bemüht, durch die Ausbildung von Dorfbewohnern zu Katechisten eine verbesserte Seelsorge-Infrastruktur aufzubauen. Ziel ist es, möglichst in jedem Dorf einen Katechisten durch ein „Fliegendes Pastoral-Team“, dem Equipo volante, entweder vor Ort oder im Ausbildungszentrum in Magdalena in Bibelkunde, Sakramentenlehre und Liturgieverständnis zu unterweisen, damit dieser dann später die Pastoralarbeit in seinem Ort übernehmen kann. Darüberhinaus sollen bei den Fortbildungsmaßnahmen soziale Elemente Berücksichtigung finden, um Hilfestellungen für eine verbesserte Dorforganisation zu geben. Die Ausbildung findet in vier auf zwei Jahre verteilten Kursen von je einer Woche Dauer direkt vor Ort oder im Ausbildungszentrum in Magdalena statt. In Wochenendkursen kann der Inhalt noch vertieft werden. Während der Abwesenheit für die Schulungszeit der anzulernenden Katechisten – häufig sind dies Familienväter – versucht man die zurückgebliebenen Familien bei der zu erledigenden Feldarbeit zu unterstützen, damit ihnen durch die Katechisten-Ausbildung kein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Wegen der starken Baufälligkeit des Ausbildungshauses in Magdalena wird derzeit ein neues Ausbildungszentrum in Bagua errichtet, dessen Finanzierung Mater Dolorosa unterstützt.

Für eine bessere und schnellere Erreichbarkeit von weit entfernt liegenden Pfarrbezirken wurden einige geländegängige Fahrzeuge angeschafft.

Im Laufe der Jahrzehnte half Mater Dolorosa auch bei der Finanzierung von Reparaturen an vielen stark baufälligen Kirchen und Kapellen, dem Wiederaufbau von der durch ein Erdbeben stark zerstörten Kathedrale und des Bischofshauses von Chachapoyas und dem Bau von einigen Pfarr- und Schwesternhäusern. Das Bischofshaus wurde für die Nutzung als Begegnungs- und Ausbildungsstätte entsprechend vergrößert und renoviert. Durch unsere Unterstützung konnten zudem einige Neubauten von kleineren Kirchen und Kapellen errichtet werden.

Ziegelei der Alianza

Durch die Alianza mit Dunningen wurden die Errichtung einer Ziegelei und eines Materialdepots für zukünftig anstehende dringende Reparaturen an Kapellen, Kirchen, Schwestern- und Pfarrhäusern, der Bau von Brücken und das Anlegen von Trinkwasserleitungen, Bewässerungsanlagen und Wasserkraftwerken finanziell und personell unterstützt. Hierbei galt das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“, indem fachkundige Ingenieure und Laienmitarbeiter die einheimische Bevölkerung in den Bautechniken unterwiesen, damit diese schließlich selbständig spätere Bauvorhaben planen und durchführen konnten. Desgleichen wurden die Bergbauern hinsichtlich einer ertragreicheren Felderbewirtschaftung mit einheimischen Gemüse- und Getreidearten beraten und unterwiesen. In den letzten Jahren konnte sogar der bistumseigene Radiosender Horizonte ins Leben gerufen werden. Über viele Jahre hinweg wurden Spendengelder auch für den Aufbau eines verbesserten Gesundheitssystems verwendet. So hat unsere Gemeinde die Sozialkosten des Arztes Heribert Weinrich übernommen, der von 1991 bis 1994 mit der Ausbildung von Gesundheitshelfern, den Promotores de salud, für eine verbesserte medizinische Grundversorgung der einzelnen Dorfgemeinschaften betraut war.

Die Partnerschaft des süddeutschen Pfarrverbands St. Martin mit Chachapoyas hat die unsrige stets gut ergänzt und war beziehungsweise ist eher auf aktive Hilfe durch in die Region gesandte Laienmitarbeiter ausgerichtet. Weit über 50 sogenannte deutsche Laienmissionare, Zivildienstleistende und Freiwillige im Sozialen Jahr haben inzwischen in den Bereichen Gesundheitswesen, Erziehung und Bildung, Kinderspeisung und in der pastoralen Arbeit in Chachapoyas mitgearbeitet. Eine gute und längere Vorbereitungszeit ist Voraussetzung für ihren Einsatz als Laienmitarbeiter. Ein besonderes Stipendienprogramm dieser Partnerschaft sichert derzeit die berufliche Zukunft von rund 30 jungen Peruanern. Aus den beständigen Beziehungen zwischen dem Gemeindeverbund St. Martin und Chachapoyas sind sogar schon Ehen hervorgegangen.

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