Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz

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Max Walter

Max Walter

Max Walter wurde am 1. April 1899 im oberschlesischen Myslowitz geboren und war von 1925 bis 1942 Kirchenmusiker in unserer Pfarrgemeinde Mater Dolorosa.

Leben

Max Walter wirkte schon als Jugendlicher in seiner Heimat als Organist und studierte am Konservatorium in Beuthen Orgel, Violine und Klavier. Als Zwanzigjähriger kam er nach Berlin, wo er von dem auf dem Sankt-Matthias-Friedhof begrabenen und damals an der Staatlichen Akademie für Kirchenmusik und Schulmusik tätigen Carl Thiel, der drei Jahre später Direktor dieser Akademie wurde, Orgelunterricht erhielt. Anfang der zwanziger Jahre führte er seine Studien an der Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg fort. Nach seinem Abschluss war er als Organist im oberbayerischen Benediktinerkloster Scheyern tätig.

Mater Dolorosa

Max Walter mit Kirchenchor und Blaskapelle

Zum 1. Juni 1925 stellte der Kirchenvorstand unter der Leitung von Pfarrer Franz Nafe Max Walter als Organist in unserer Gemeinde an. Nebenher betätigte dieser sich auch als Lehrer für private Musikschüler. Darüberhinaus war er auch als Leiter des Kirchenchores und der Blaskapelle und als Komponist geistlicher Musik aktiv.

Von 1926 bis 1928 war er Meisterschüler an der Preußischen Akademie der Künste, wo er von Arnold Schönberg unterrichtet wurde. Schönberg verwendete in seiner Meisterklasse auch Orgelwerke als Studienmaterial. 1928 bearbeitete er Johann Sebastian Bachs großes Orgelwerk Präludium und Fuge in Es-Dur (BWV 552) für Orchester. Am 10. November 1929 dirigierte Wilhelm Furtwängler bei der Uraufführung dieser Bearbeitung das Berliner Philharmonische Orchester.

1933 wurde Walter zunächst Mitglied der Reichsmusikkammer, trat aber aus politischen Gründen im darauffolgenden Jahr wieder aus. Der ihm verliehene Mozartpreis wurde wegen seiner Einstufung als „politisch unzuverlässige” Person wieder zurückgenommen. Wenige Tage nach dem Tod von Pfarrer Franz Nafe, kurz vor Weihnachten 1942 teilte Max Walter dem Kirchenvorstand - inzwischen unter der Leitung von Pfarrer Johannes Pinsk - mit, dass er sein Amt zum 31. Dezember 1942 niederlegen muss.

Kriegsdienst

Direkt im Anschluss daran wurde Max Walter zum Kriegsdienst einberufen. Ein dreiviertel Jahr später wurde die Orgel nach einem Bombenangriff ein Opfer der Flammen und Corona Bamberg und Kordula Deider (verheiratete Stockdreher) kümmerten sich als Kantorinnen der Choralschola um die musikalische Gestaltung der Gemeindegottesdienste. Max Walter geriet in Kriegsgefangenschaft, starb in einem Kriegsgefangenenlager und ist seit 1946 verschollen.

Siehe auch

personen/max_walter.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/03 13:24 von mbautsch